Schrauben und Platten von MDR ausgenommen

Die EU hat die MDR verabschiedet und die bisherigen Medizinprodukte neu klassifiziert. Müssen Platten und Schrauben Implantate ab Mai 2020 nun auch rückverfolgbar sein, so wie Herzschrittmacher, Defis oder Endoprothetik Implantate? Und damit steril verpackt in den Krankenhaus OP geliefert werden? 


NEIN, ist die Antwort. 


Hier der genaue Wortlaut gemäß MDR Gesetz:


Artikel 18


Implantationsausweis und Informationen, die Patienten mit einem implantierten Produkt zur Verfügung zu stellen sind


(1)   Der Hersteller eines implantierbaren Produkts liefert zusammen mit dem Produkt folgende Informationen:


a) Angaben zur Identifizierung des Produkts einschließlich des Produktnamens, der Seriennummer, der Losnummer, der UDI, des Produktmodells sowie des Namens, der Anschrift und der Website des Herstellers;


b) alle Warnungen und vom Patienten oder Angehörigen der Gesundheitsberufe zu ergreifenden Vorkehrungen oder Vorsichtsmaßnahmen im Hinblick auf Wechselwirkungen mit nach vernünftigem Ermessen vorhersehbaren äußeren Einwirkungen, medizinischen Untersuchungen oder Umgebungsbedingungen;


c) Angaben zur voraussichtlichen Lebensdauer des Produkts und zu den notwendigen Folgemaßnahmen;


d) etwaige weitere Angaben, um den sicheren Gebrauch des Produkts durch den Patienten zu gewährleisten, einschließlich der in Anhang I Abschnitt 23.4 Buchstabe u angegebenen Informationen.


Die Angaben gemäß UnterAbsatz 1 werden in der bzw. den von dem betreffenden Mitgliedstaat festgelegten Sprache(n) in einer Form bereitgestellt, die einen schnellen Zugang zu den Informationen ermöglicht, um sie dem Patienten, dem das Produkt implantiert wurde, zugänglich zu machen. Die Angaben werden so abgefasst, dass ein Laie sie ohne Schwierigkeiten verstehen kann, und erforderlichenfalls aktualisiert. Die aktualisierten Angaben werden dem Patienten über die in Buchstabe a genannte Website zugänglich gemacht.


Zudem stellt der Hersteller die Angaben gemäß Buchstabe a in einem Implantationsausweis zur Verfügung, der mit dem Produkt mitgeliefert wird.


(2)   Die Mitgliedstaaten verpflichten die Gesundheitseinrichtungen, Patienten, denen ein Produkt implantiert wurde, die in Absatz 1 genannten Angaben in einer Form bereitzustellen, die einen schnellen Zugang zu den Informationen ermöglicht, und ihnen gleichzeitig den Implantationsausweis, der die Angaben zu ihrer Identität enthält, zur Verfügung zu stellen.


(3)   Folgende Implantate werden von den in diesem Artikel festgelegten Verpflichtungen ausgenommen: Nahtmaterial, Klammern, Zahnfüllungen, Zahnspangen, Zahnkronen, Schrauben, Keile, Zahn- bzw. Knochenplatten, Drähte, Stifte, Klemmen und Verbindungsstücke. Der Kommission wird die Befugnis übertragen, gemäß Artikel 115 delegierte Rechtsakte zu erlassen, um diese Liste durch Hinzufügung anderer Arten von Implantaten oder Streichung von Implantaten anzupassen.


Bemerkung:

Gem. Artikel 27 Absatz 9 müssen Kliniken die UDI zu Produkten der Klasse III speichern. Schrauben und Platten gehören nicht zu dieser Risiko Gruppe. 


Quelle: https://www.mtd.de/gesundheitssystem/gesetze-verordnungen?layout=edit&id=880

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Kommentare: 7
  • #1

    Dr. H-J. Barth (Freitag, 15 Mai 2020 09:22)

    Dürfen Schrauben und Platten zur Osteosynthese, die nicht bei einem Patienten verwendet wurden, auch weiterhin mehrfach aufbereitet und sterilisiert werden?

  • #2

    GoaCDtTd (Sonntag, 18 September 2022 11:27)

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  • #3

    lxbfYeaa (Montag, 13 Februar 2023 09:49)

    1

  • #4

    lxbfYeaa (Montag, 13 Februar 2023 09:50)

    1

  • #5

    lxbfYeaa (Montag, 13 Februar 2023 17:01)

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  • #6

    lxbfYeaa (Montag, 13 Februar 2023 17:02)

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  • #7

    lxbfYeaa (Montag, 13 Februar 2023 17:02)

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