Nachlese 9. Beschaffungskongress der Krankenhäuser in Berlin

Am 6. und 7. Dezember 2017 in Berlin fand der 9. Beschaffungskongress der Krankenhäuser statt. Über 500 Teilnehmer nahmen teil. Krankenhaus-Einkäufer und Lieferanten präsentierten ihre Best Practices, innovative Lösungen und diskutierten über die Gegenwart und die Zukunft des Krankenhauseinkaufs und der Krankenhauslogistik. 

 

Die dominierenden Themen dieses Jahr waren: 

  1. Datenmanagement
  2. Schnittstellenmanagement
  3. Changemanagement (digitale Transformation)
  4. Sachkostensteuerung
  5. Internet der Dinge und Vernetzung 

Einheitlicher Tenor war, dass der Einkäufer in seiner Rolle als Schnittstellenmanager die große Chance habe sich intern als Wertschöpfungspartner zu positionieren. An der Schnittstelle zwischen IT, Medizincontrolling, Technik und Geschäftsführung könnte der Einkäufer das entsscheidende "Rad" sein, um die digitale Transformation zu schaffen.

 

Prof. Marquardt, IT Leiter Rhön Klinikum, provozierte mit der These, dass 80% der Kliniken die digitale Transformation nicht schaffen werden. Seiner Meinung nach müssten sich die Einkäufer zum Prozessmanager (Beschaffung UND Medizin) und IT-Fachmann wandeln. Ansonsten würden sie die "rote Karte" bekommen und vom Markt verschwinden.

 

Zahlreiche Lieferantenstimmen forderten die Einkäufer auf, als zentraler Akteur im Klinikum Chancen zur Sachkostenoptiierung und Erlössteigerung im Dialog mit den Anbietern zu diskutieren. Denn nur im Dialog und im gegenseitigem Verständnis der aktuellen Situation und der zukünftigen Planung könnten gemeinsam Potentiale identifiziert und passgenaue Lösungen angeboten werden.

 

Norbert Ruch, Bundesvorsitzender der femak, verteidigte die Einkäufer: "Einkäufer müssen indikationsgerechte Qualitätsdiskussionen mit den Ärzten führen und sich die Rückendeckung aus der Geschäftsführung einholen."

 

Martin Merkel, Leiter Einkauf edia.con, sieht den Einkäufer in der Pflicht sich medizinisch fortzubilden. Dazu könnte man zahlreiche Weiterbildungsangebote der Einkaufsgemeinschaften, Lieferanten oder femak wahrnehmen.  Seine These: "Nur wenn der Einkauf medizinisches Produktwissen und zugleich medizinisches Prozesswissen habe, könne er zum Game-Changer werden." 

 

Stefan Krojer, Leiter Wirtschaft und Versorgung St. Marien-Krankenhaus Berlin, zeigte einen Ausblick ins Jahr 2025.  Er zeigte konkrete Beispiele wie Bots, Cognitive Procurement und IoT bereits heute den Einkauf unterstütze kann. Wichtig sei dabei, heute die Hausaufgaben zu machen (Daten- und Prozessstandardisierung, Digitalisierung der eigenen Prozesse), um zukünftig Zeit zu haben und die technischen und prozessualen Anforderungen für die digitale Transformation des eigenenen Klinikums zu erfüllen. 

 

Zusammenfassung auf TWITTER #BKK17

Das Portal "Zukunft Krankenhaus-Einkauf"  hat die wichtigsten Beiträge in seinem Twitter Kanal www.twitter.com/KHEinkauf unter dem Hashtag #BKK17 zusammengefasst.

 

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